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Donnerstag, 8. Oktober 2015

Eine logistische Meisterleistung: >4.500 Menschen in 4 Wochen

Die Zahlen sind wirklich enorm. Vor 4 Wochen hätte das so kaum jemand für möglich gehalten. -  Nicht nur die Zahlen, sondern auch die erbrachten Leistungen der eingesetzten ehrenamtlichen Kräfte. Gestern abend gab es ein erweitertes Ehrenamtler - Treffen, zusammen mit der Betreiberin, der Albatros gGmbH, in einer gemeindlichen Einrichtung, nebenan, also "um die Ecke".
In diesen, etwas ruhigeren, Momenten wurden die Dimensionen der bisher bewältigten Aufgaben mehr als überdeutlich. Denn: Wie die Betreiberin mitteilte, wurden bis gestern, nach den vorläufigen internen Auswertungen, mehr als 4.500 Schutzbedürftige, also in dem wirklich kurzen Zeitraum von nur 4 Wochen, durch die Notunterkunft (NUK) Olympiapark der Albatros gGmbH "geschleust". - Eine wirklich beeindruckende Zahl!
"Die Leber wächst mit ihren Aufgaben!", so spricht bekanntlich Schnodderschnautze am Stammtisch. Die ALBATROS gGmbH wachse ebenfalls mit ihren Aufgaben. Diese Stammtischanleihe, so könnte man meinen, haben die Behörden genommen und beginnen langsam aber sicher, angesichts der Rahmenbedingungen, das bisher gut funktionierende System immer weiter, bis an die Grenze seiner Möglichkeiten auszudehnen und zu fordern.
Deswegen werden Leute eingestellt und eingestellt. Eigene Kerngrundsätze wird die Betreiberin deswegen allerdings sicher nicht über Bord werfen. Das wurde den Versammelten ebenfalls sehr klar gemacht. Und das finde ich gut so. - Dazu gehört u.a. die Aushängeschildfunktion, die der Olympiapark bisher wahrgenommen hat, denn es ist für die allermeisten Schutzbedürftigen der erste längere Kontakt mit dem heutigen "Deutschland". Dazu gehören u.a. die gelebten -und vorgelebten- Demokratiemerkmale wie  Gleichheit, Toleranz, Gewaltfreiheit - die durch eine zero-tolerance-Strategie der Gewalt gegenüber, konsequent vorgelebt und umgesetzt wird -, Korruptionsfreiheit, Herrschaft des Rechts und nicht zuletzt auch die sich aus diesen Werten ergebende Freundlichkeit im Umgang - das heisst jedoch keineswegs, dass es keinen Stress geben darf. Das tut es auch nicht, keine Sorge!
Zu eben jenen Werten gehört gewiss auch eine menschenwürdige medizinische Basisversorgung der "non-exitents". Es wurde -rückblickend- schon Einiges erreicht. Sich darauf auszuruhen ist aber nicht zulässig. Eine Basisversorgung mit ärztlichem Dienst und Medikamenten, eine Art Grundkommunikation, sowie Basisablauf- und Organisationsstrukturen haben sich in diesen 4 Wochen ausgebildet. - An der Aufrechterhaltung der "Durchhaltefähigkeit" muss jedoch noch weiter gearbeitet werden. Leider steht die medizinische Versorgung nicht auf  den ersten TOPs in  der aktuellen Agenda der Planungsstäbe. Das muss deutlich verändert werden. Daran wird -allerdings ohne Garantie auf Erfolg- gearbeitet. Vorgezeichnete Wege, ebenso wie eine Erfolgsautomatik hierfür gibt es jedoch bekanntlich leider nicht.

update: Die beiden Präsidenten der Berliner Zahnärzte/und Ärztelammer haben - gemeinsam (sic!)- , wie ich soeben erfahre, einen Dringlichkeitstermin beim zuständigen Berliner Senator anberaumt, um sich genau jener letztgenannten Angelegenheit zu widmen. Ganz herzlichen Dank von hier aus! Das tut auch, ehrlich gesagt, bitter Not!

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