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Freitag, 20. November 2015

Wortapotheker: Ein Abend mit Glietsch! - "Wir arbeiten am Problem!"


Gestern abend. Ein Abend mit Glietsch und der SPD - Abgeordneten im Berliner Parlament Radziwill


Wem die Beruhigungspillen ausgegangen waren, der konnte sich beim ex-polizeilichen Verbalapotheker gestern neue abholen. Der exGrüne präsentierte sich als Volxversteher, Macher und erfahrener Problemlöser. Provozieren kann man diesen Menschen, der Feuer gewohnt ist, in der Öffentlichkeit sicher nicht. Beherrschung pur - nach aussen.

Tenor der Veranstaltung:

Ganz Deutschland habe Probleme! Es seien überall im Wesentlichen die Gleichen! Völlig normal: Verwaltungen fahren eben nicht so schnell hoch! Wir haben bereits Tolles erreicht! Meckern kann jeder! Ein klitzekleines LaGeSo Problem wurde, dank McKinsey, gelöst! Freiwillige sind unverzichtbar! Wir arbeiten angestengt am Problem!

Mir wurde völlig schwindelig bei diesen Botschaften.

Meine Frage, wie lange das wohl noch alles gut gehe? Die AW: Bis zu den Wahlen in Berlin im September 2016 (wenn die Koalition nicht vorher kippt), dann wird die Bevölkerung sprechen.... und man wird sehen. - Auf die Regierungserklärung des regBM Müller und die spannenden Inhalte dort, wurde von mir verwiesen.

Ich musste den Satz "Meckern kann jeder!" doch sofort, auch ohne Mikro in den Saal bellend, korrigieren. "Herr Glietsch, hätte die Zivilgesellschaft nicht gemeckert, wären Sie möglicher Weise auch nicht Staatssekretär (des Landes Berlin) geworden und sässen jetzt nicht hier!" - Der, zugegeben, polemische Einwurf verfehlte seine Wirkung gewiss nicht und prompt folgte die Selbstkorrektur. So wurde aus "Meckern", in professioneller, verbal - elastischer Weise, so etwas wie "berechtigte und ähhhh.... willkommene Kritik". - Wenn das mal nicht gut tut. - Dachte er.

Die Stimmung war geprägt von den Vielen mit vielfältiger Hilfeerfahrung. Wertschätzend. - Doch ein Gegenseitiges "bestätigendes sich loben" hilft nur bedingt weiter.

Radziwill lenkte dann in ihrem Schlussbeitrag auf die eigentliche Ursache der Berliner Lahmarschigkeit. Und erinnerte in einem Schlussakkord ebenfalls an die Regierungserklärung des Regierenden vom 12.11.2015. Und dann wurde es richtig politisch: An den Senator für Gesundheit und Soziales, Herrn aktuell noch amtierenden Senator Czaja, gewandt kam die klare und unmissverständliche Ansage. "Wir werden ihn treiben!" - Und das tun sie bitte auch! -  Zu jeder Stunde im Parlament!

PS:
Gibt es eigentlich Informationen darüber, ob einer der alimentierten Volksvertreter (gleich, welcher Parteicouleur!) bereits in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe tätig war oder ist? Z.B. Essensausgabe, Arbeit in der Kleiderkammer, u.ä.. Ich meine damit eine Tätigkeit, welche länger als die Zeit, die für das Schießen eines Pressefotos gedauert hat? Die Ausrede: man hätte zu viel zu tun, die zählt nicht wirklich. Denn: Die meisten Helfer*innen sind ebenfalls berufstätig und helfen in ihrer Freizeit. Und: das Parlament wird immer leerer, ist aber immer voller mit Lehrern (der neue Trend: (arbeitslose) Juristen).... da können sie also auch nicht sein...








1 Kommentar:

  1. Was die Bezirkspolitik betrifft, so sind da tatsächlich, neben BVV-Tätigkeit und Job, einige Verordnete bei Flüchtlingsinis im Bezirk aktiv. Einzelne Menschen aus dem Abgeordnetenhaus sind zwar nicht oft direkt vor Ort, bringen sich aber an ihrem Platz mit häufigen kritischen Nachfragen usw. lobenswert ein, so dass schon mancher Skandal zur Sprache kam. Es sind dies allerdings eher nicht Mitglieder der jeweils bestimmenden Parteien und tendenziell kamerascheuere Leute. Gerade diese fühlen sich oft genug ähnlich wie du gestern, wenn sie bei Sitzungen Ausflüchte, Schönfärbereien, Inkompetenz usw. zu hören bekommen.

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