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Mittwoch, 9. Dezember 2015

Allert ist zurückgetreten - Berlins Regierungschef forderte ultimativ die Ablösung von LaGeSo Franze

Jetzt ist Müller mit seinen Versprechungen in der Pflicht. Und das wird eng für Ihn. Denn, so Müller:
"Müller kündigte an, die untragbaren Zustände vor dem Lageso in den nächsten Tagen spürbar zu verbessern, da wegen den Außentemperaturen in den kommenden Wochen ein stunden- oder tagelanges Warten vor dem Gebäude nicht mehr zu verantworten sei."


Es wird sich aller(t)-dings kaum etwas vor Ort ändern

http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach-michael-muellers-aufforderung-sozialsenator-mario-czaja-entlaesst-lageso-chef/12702466.html

Der monatelange Streit um das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) ist eskaliert: Lageso-Präsident Franz Allert verlässt seinen Posten. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) hat am Mittwochabend dessen Rücktrittsgesuch angenommen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte Czaja (CDU) zuvor aufgefordert, Allert zu entbinden.

Laut Geschäftsverteilung des Senats könnte Müller zwar Sozialsenator Czaja entlassen, nicht aber den Lageso-Präsidenten Allert, da das Lageso eine nachgeordnete Behörde der Sozialverwaltung ist.

Die Meldungen verdichten sich! War der Artikel in der NYT Ausschlag gebend? "LaGeSo Franze" muss gehen!?


Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) will, dass der Chef des Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) abgesetzt wird. Dem wird in der Flüchtlingskrise Versagen vorgeworfen. "Wir brauchen hier eine neue Spitze im Lageso, die ihre Verantwortung wirklich wahrnimmt", sagte Müller am Mittwoch in der RBB-"Abendschau". Da dafür aber die Sozialverwaltung zuständig sei, forderte er damit Sozialsenator Mario Czaja (CDU) auf, den Präsidenten der für Flüchtlinge zuständigen Behörde, Franz Allert, abzulösen.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Wie vieler Artikel in den mainstream-media bedarf es eigentlich noch?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-in-der-fluechtlingskrise-hauptstadt-des-versagens-a-1065828.html#

Überall in Deutschland gibt es Nöte in der Flüchtlingskrise - in Berlin ist die Lage besonders angespannt. Die Behörden bekommen das Chaos nicht in den Griff, die Große Koalition in der Hauptstadt steht kurz vor dem Zerfall.


Die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge in Berlin, das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), macht seit Monaten Negativ-Schlagzeilen: Der kleine Junge Mohamed, der auf dem Gelände entführt und später ermordet wurde, Sicherheitsleute, die Flüchtlinge prügeln oder mit Nazi-Sprüchen gegen sie hetzen, Asylbewerber, darunter schwangere Frauen und kleine Kinder, die nächte- und tagelang im Freien warten, um endlich zu einem Behördenmitarbeiter vorgelassen zu werden. Manche meinen, es sei nur den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, dass die Stimmung nicht vollends kippt - und dass es nicht bereits erste Kältetote gab.

Selbst die "New York Times" hat jüngst über die Zustände am Lageso berichtet, die Situation als "geradezu gefährlich" beschrieben. Grünen-Politikerin Claudia Roth schickte nach einem Besuch beim Lageso einen Brandbrief an Berlins Oberbürgermeister Michael Müller (SPD).
Beim Lageso selbst sieht man die Lage natürlich anders: Die Erstregistrierung der Flüchtlinge werde inzwischen innerhalb eines Tages vollzogen. Schwangere und kleine Kinder müssten nicht mehr anstehen. Es sei längst kommuniziert worden, dass es ausreiche, wenn der Haushaltsvorstand zum Termin mit dem Amt erscheine, heißt es.
Die Verantwortung wird gerne abgeschoben: Flüchtlinge würden eben immer noch Gerüchten glauben. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) gibt dem Bund eine Mitschuld für die Warteschlagen am Lageso, weil der festgelegt hat, dass Taschengeld nicht mehr Monate im Voraus ausgezahlt werden darf.
Inzwischen hat - nach vielen Monaten unhaltbarer Zustände - der Berliner Senat reagiert. Es soll eine neue Flüchtlingsbehörde geschaffen werden. Wie mitten in der Krise der Neuaufbau organisiert werden soll und was dann besser laufen soll, ist ungewiss. Bis das neue Amt funktionstüchtig ist, wird es Monate dauern.


Wenig Zeit? Am Textende gibt's eine Zusammenfassung.

Es kommen derzeit deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland - aber Berlin spürt von dem Rückgang nicht viel. 589 neue Asylsuchende trafen etwa an diesem Dienstag ein.
Die Bundeshauptstadt ist in der Flüchtlingskrise seit Monaten am Limit - so wie viele andere Länder und Städte auch. Doch in Berlin, diesen Eindruck muss man unweigerlich haben, ist das Chaos besonders groß. Statt an einem Strang zu ziehen, ist die regierende Große Koalition zerrüttet. Auch unter den Verwaltungsebenen gibt es Streit: Bezirke und Senat schieben sich die Schuld gegenseitig für das Versagen in der Flüchtlingskrise zu. Es hakt an allen Ecken und Enden.
  • Chaos am Lageso
Die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge in Berlin, das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), macht seit Monaten Negativ-Schlagzeilen: Der kleine Junge Mohamed, der auf dem Gelände entführt und später ermordet wurde, Sicherheitsleute, die Flüchtlinge prügeln oder mit Nazi-Sprüchen gegen sie hetzen, Asylbewerber, darunter schwangere Frauen und kleine Kinder, die nächte- und tagelang im Freien warten, um endlich zu einem Behördenmitarbeiter vorgelassen zu werden. Manche meinen, es sei nur den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, dass die Stimmung nicht vollends kippt - und dass es nicht bereits erste Kältetote gab.
Flüchtlinge warten vor dem Lageso in Berlin Zur Großansicht
DPA
Flüchtlinge warten vor dem Lageso in Berlin
Selbst die "New York Times" hat jüngst über die Zustände am Lageso berichtet, die Situation als "geradezu gefährlich" beschrieben. Grünen-Politikerin Claudia Roth schickte nach einem Besuch beim Lageso einen Brandbrief an Berlins Oberbürgermeister Michael Müller (SPD). Beim Lageso selbst sieht man die Lage natürlich anders: Die Erstregistrierung der Flüchtlinge werde inzwischen innerhalb eines Tages vollzogen. Schwangere und kleine Kinder müssten nicht mehr anstehen. Es sei längst kommuniziert worden, dass es ausreiche, wenn der Haushaltsvorstand zum Termin mit dem Amt erscheine, heißt es.
Die Verantwortung wird gerne abgeschoben: Flüchtlinge würden eben immer noch Gerüchten glauben. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) gibt dem Bund eine Mitschuld für die Warteschlagen am Lageso, weil der festgelegt hat, dass Taschengeld nicht mehr Monate im Voraus ausgezahlt werden darf.
Inzwischen hat - nach vielen Monaten unhaltbarer Zustände - der Berliner Senat reagiert. Es soll eine neue Flüchtlingsbehörde geschaffen werden. Wie mitten in der Krise der Neuaufbau organisiert werden soll und was dann besser laufen soll, ist ungewiss. Bis das neue Amt funktionstüchtig ist, wird es Monate dauern.
  • Streit um Massenunterkünfte
Es fehlt ständig an Schlafplätzen für Flüchtlinge - Berlin setzt in der Not auf Massenunterbringungen. Das birgt oft zusätzliche Risiken. Am Wochenende gingen etliche Flüchtlinge in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof, teils mit Messern und Eisenstangen, aufeinander los. Dass die Stimmung gereizt ist, liegt wohl auch daran, dass es in den Hangars am Elementaren fehlt. Es gibt dort nur zehn Notduschen für weit mehr als 2000 Flüchtlinge. Um sich zu waschen, werden die Asylsuchenden mit Shuttlebussen ins Schwimmbad gebracht. Jetzt soll sich endlich was ändern: In der nächsten Woche sollen 150 Duschen fertig sein.
Auch der Betreiber "Tamaja" der Tempelhofer Unterkunft äußert scharfe Kritik an den Behörden. "Ursprünglich ging es darum, Flüchtlinge vor der Obdachlosigkeit zu bewahren, sie sollten nicht länger als zwei Wochen bleiben", sagt eine Sprecherin. Viele Flüchtlinge müssen aber deutlich länger bleiben.
Flüchtlingskind im das Hangargebäude 1 im ehemaligen Flughafen Tempelhof Zur Großansicht
DPA
Flüchtlingskind im das Hangargebäude 1 im ehemaligen Flughafen Tempelhof
In weiteren Hangars in Tempelhof sollen noch mehr Flüchtlinge einziehen, bis zu 5000 - und auch andere Massenunterkünfte sind geplant. Die Opposition unterstellt der Regierung fehlenden Willen bei der Suche nach Alternativen: Es gebe seit Langem eine Liste geeigneter kleinerer, leerstehender Gebäude.
  • Ärger um Turnhallen
Der Senat sieht keine andere Möglichkeit, als Flüchtlinge weiterhin in Turnhallen von Schulen unterzubringen. Dagegen regt sich zunehmend Widerstand - auch bei den Bürgern. Zuletzt soll der Senat Berichten zufolge mit einer Entmachtung der Bezirke gedroht haben, wenn diese nicht schnell weitere Hallen zur Verfügung stellen.
Wie absurd es im konkreten Fall laufen kann, zeigt das Beispiel Steglitz-Zehlendorf: Laut "Berliner Morgenpost" benannte der Bezirk jüngst zwei weitere Sporthallen. Schon einen Tag später wurden dort die ersten Flüchtlinge vorgefahren - aber in der Halle gab es weder Möbel noch einen Betreiber oder Sicherheitsdienst. Die Folge: Die Flüchtlinge mussten wieder abgeholt werden.
  • Der fehlende Überblick
65.000 Flüchtlinge hat das Land Berlin in diesem Jahr aufgenommen, aber es gibt nur rund 35.000 Unterbringungsplätze. Wo ist der Rest der Flüchtlinge geblieben? Eine Erklärung dafür hat - auch bei den Behörden - niemand so richtig. Manche mögen schon in regulären Wohnungen leben, und die Diskrepanz könne an Doppelt- und Dreifachregistrierungen liegen oder daran, dass viele Flüchtlinge weiterreisen oder privat untergebracht worden sind, heißt es. Unklar ist, wie viele Flüchtlinge ohne Obdach sind.

  • Zoff in der Regierung
Im Ringen um das Management der Flüchtlingskrise steht die regierende Große Koalition vor der Zerreißprobe. In einer Brandrede legte der Regierende Bürgermeister Müller (SPD) jüngst seinem Sozialsenatoren Czaja (CDU) indirekt den Rücktritt nahe.
Zuletzt fand die Auseinandersetzung einen grotesken Höhepunkt in einer "Spitzelaffäre". Senatssprecherin Daniela Augenstein (SPD) entsandte einen Mitarbeiter, um zu protokollieren, was CDU-Mann Czaja auf einer Diskussionsveranstaltung zur Flüchtlingspolitik sagt - dokumentiert wurde auch, welche Kleidung Czaja an diesem Tag trug. Erwähnt wurde etwa der Schlips ("gedeckt") und der Anzug ("dunkelblau").

Montag, 30. November 2015

Das #LaGeSo - Ein Gedicht!

Macht hoch die Tür, das Tor macht weit -  #LaGeSo zahlt euch  - jederzeit!
Verträge kann man später schreiben, müsst nur die Unterkunft betreiben!
Das Immobil gehört euch nicht, doch das fällt hier nicht ins Gewicht!
Private Sphäre in den Hallen, das würd' den Menschen wohl gefallen!
Doch ach, hier reicht die Knete nicht, weshalb Mensch auf den andren sticht....
doch die Betreiber fichtst nicht an, sie wissen um den Weihnachtsmann!
In Senats-rot-schwarz gekleidet, er seine Gaben unter ihn' verteilet.
Macht hoch die Tür, das Tor macht weit - für manchen ist schon Weihnachtszeit!

Sonntag, 29. November 2015

Herr Müller, ist es das, was Sie wollten? #LaGeSo in den Headlines der NYT!

 Ich schäme mich fremd für Berlin! Jetzt berichtet die NYT mit Negativschlagzeilen über die Hauptstadt:



Ach ja: und in UK bereiten sich derzeit Hilfkonvois fürs #LaGeSo vor...


Irre! Das ist wohl die Botschaft, um die es wirklich geht? Das Signal, das Sie skrupellos aussenden wollten, von dem Sie -dümmlicher Weise- glauben, dass es Kriegsflüchtlinge davon abhält, vor dem "modernen Krieg im Adidas - Gewand" mit all seinen schrecklichen Waffen zu fliehen - und derweil die Berliner Bevölkerung mit Verbalpillen und Halbwahrheiten ruhig zu stellen versuchen. Wo sind denn die Beratungsfolgen bzw. -erfolge von McKinsey, mit denen Sie sich fortwährend brüsten? Dummes, inkompetentes Geschwätz in powerpoint verpackt. Denn: Nur an den Ergebnissen müssen Sie sich messen lassen. An mehr nicht!

Ich schäme mich!  - Sie haben das Schämen gewiss verlernt!


SOURCE: THE NEW YORK TIMES

Migrants Arriving in Germany Face a Chaotic Reception in Berlin


BERLIN — On a stretch of sidewalk in Germany’s capital, migrant families huddle under blankets, their eyes locked on a tall metal gate. Helpers in bright yellow vests hand out steaming cups of tea to guard against the cold. Beyond that gate, in the courtyard of a complex of stately brick buildings in an up-and-coming Berlin neighborhood, is Germany’s version of Ellis Island — a clearing point for hundreds of new arrivals who gather long before dawn to submit their asylum applications. Many wait more than eight hours here each day, only to be told they will have to return the next day.
“They always say ‘tomorrow,’ ” said Ezzat Aswam, 33, standing in the predawn chill with his 6-year-old daughter and 8-year-old son nestled next to him. He and his family arrived in Germany four months ago.
The courtyard has also become the face of the country’s struggle to impose order on the tumultuous wave of humanity arriving at its borders daily — about 758,000 in the first 10 months of the year, with 181,000 in October alone.
In a country known for efficiency, the experience at the State Office for Health and Social Affairs, known by its German acronym, Lageso, can be startling. Many migrants risked their lives to get here, only to find themselves waiting behind metal barriers in a dirt courtyard just to pull a number for the next line.
The scene has ranged from chaotic to downright dangerous. On a recent morning, two hours before the center opened, an ambulance wound its way through dozens of migrants huddled under blankets. A man had collapsed — it was unclear whether it was from the cold or from exhaustion.
Police officers have been brought in to back up private security guards after several migrants were injured trying to storm the gates. Rumors of guards accepting bribes are rampant.
And it is from here that a 4-year-old boy from Bosnia disappeared last month — taken, the police said, by a man who confessed to kidnapping and killing him. The boy and his family were not among the tens of thousands of migrants who crossed Europe in recent months; they had been waiting for a decision on their asylum application for two years. They are now expected to be allowed to stay.
“I mean, it’s Germany,” said Yazan Smair, a 31-year-old student who fled Syria three months ago and has been granted asylum in Germany; he now volunteers as an interpreter outside the registration center. “They have a system for everything,” he said. “There must be an easier way.”
More specifically, though, it is Berlin, where budget cuts and population growth taxed resources long before the arrival of asylum seekers from Afghanistan, Syria and other places. Klaus Wowereit, a former mayor, sought to attract creative types to the city by describing it as “poor but sexy” — far from many migrants’ experiences so far.
For two decades, Germany has sought to streamline its government, and nowhere has this been more visible than in Berlin. After the East and West sectors of the city were fused in 1990, its public work force was at 200,000. The city set out to halve that number, spinning off some services and downgrading others, so that by 2004, the number of employees had shrunk to 149,000.
Even as the population grew, the number of city employees continued to drop. A decade later, there were just 117,000 of them, and those who remained complained that their ranks were too thin to provide needed social services to Berliners.
At the same time, inexpensive rents, extensive public transportation and the image of Berlin as one of Europe’s hippest cities drew thousands of newcomers — 175,000 from 2011 to 2014. City planners had projected that Berlin would have another 175,000 arrivals over the next 15 years, but that estimate did not account for the thousands of migrants.
Over that same period, affordable housing grew scarce. The glut of apartments after reunification led the city to reduce subsidies for low-income housing. Because of growing demand for housing, rents have shot up 7.7 percent in the past two years. And although city-owned housing companies plan 30,000 new apartments for 2016, that number was formulated before so many newcomers landed at Berlin’s doorstep, many sent there by the federal government from points south.
Last month, Berlin’s mayor, Michael Müller, tried to reassure residents that the city was financially stable enough to meet everyone’s needs. “We have many social problems in our city — that I can’t deny,” Mr. Müller said on RBB state radio. “We have unemployed, we have the homeless.” However, he added: “We have many different social services to help people who need it. That is important to me.”
But the scene at the state office reflects a city that is stretched, if not overwhelmed.
Those who know the situation best — the volunteers who donate their time and energy to feed, clothe and counsel the new arrivals — worry that city administrators are failing to ensure the migrants’ welfare.
“We need to work hard, otherwise we will see the first people dying of cold,” said Victoria Baxter of Moabit Hilft, an organization formed over the summer to help asylum seekers left waiting for hours in the sun without sufficient water or food.
Berlin’s role as a city of refuge has dominated much of its post-World War II history. West Berlin served as a haven in the heart of East Germany for people fleeing communism, predominantly in the 1960s; for Tamils escaping civil war in Sri Lanka in the 1980s; and for pacifists from West Germany seeking to avoid compulsory military service.
But Europe has not seen migration of this scope since World War II. In Berlin alone, a city of 3.5 million, more than 62,000 people have arrived to seek asylum this year.
In August, the city made 3 million euros, or almost $3.2 million, available for the integration of refugees. That includes money for language classes, transportation and medical services, as well as for hiring and training more people to process applications.
A former state bank building that was repurposed as a new, integrated registration center opened in October. Asylum seekers can submit their applications, undergo required medical examinations and, eventually, consult with officials from the labor office about possible jobs.
City officials say the new system has allowed them to process as many as 700 applicants a day, compared with fewer than half that number this summer, when new arrivals first picked up.
“The processing of the applications for asylum is moving ahead with full power,” Mario #Czaja, Berlin’s senator for health and social services, told the Berlin public radio station Radio Eins on Monday. “We have taken big steps to improve.”
But those seeking to apply for asylum, or to secure social benefits, must still brave the courtyard to start the process. Only newcomers who have arrived since mid-October can qualify for the new system, leaving a backlog of several thousand people, like Mr. Aswam and his family, still waiting at the old center.
Last week, Berlin’s departm
ent for health and social services instituted new rules aimed at easing the crush outside the registration center, including allowing one member of a household to apply for a whole family and prioritizing those who have been waiting the longest.
Toryalay Jamshidi, an 18-year-old from Afghanistan, said he had waited five days and nights just to acquire the gray plastic bracelet needed to board the bus to the new processing center. During the wait, he said, he slept on the street some nights.
Since the temperatures dropped below freezing, women and children have been allowed to wait in heated tents. Yet volunteers worry that too many people are still left at the end of the day with nowhere to sleep.
Olivia Mandeau has been volunteering at night over the past two months, helping to distribute blankets and warm clothing as well as organizing emergency shelter for migrants on the street.
“Nowhere else in Germany is this a problem — every other city manages to find everyone a roof over their heads,” Ms. Mandeau said.
“This is not a refugee crisis,” she said. “This is an administration crisis.”







Super - Mario jetzt unter strenger Kuratel. Ein bemerkenswerter Vorgang! Derweil Henkel vorweihnachtlich irrlichtert....

Misstrauen:

Senatskanzlei schickt Aufpasser für Senator Mario Czaja



http://www.morgenpost.de/kolumne/meine-woche/article206733517/Senatskanzlei-schickt-Aufpasser-fuer-Senator-Mario-Czaja.html

Von Christine Richter
Ein Mitarbeiter von Senatssprecherin Daniela Augenstein (SPD) schrieb bei einer Podiumsdiskussion alles mit, was Czaja sagte und tat.

Es ist, gelinde ausgedrückt, ein ungewöhnlicher Vorgang: Die Senatssprecherin Daniela Augenstein (SPD) schickte einen ihrer Mitarbeiter aus dem Senatspresseamt zur Podiumsdiskussion der Berliner Morgenpost nach Wilmersdorf. Beim Leserforum "Morgenpost vor Ort" ging es am Mittwochabend um Flüchtlinge, um den starken Zustrom, die Frage, wie gelingt die Integration.
Wichtigster Mann des Abends: Sozialsenator Mario Czaja (CDU). Und über dessen Aussagen, seinen Auftritt sollte der Mitarbeiter der Senatskanzlei Protokoll führen. Was er auch tat: Fünf Din-A4-Seiten füllte er mit vielen Zeilen, detailliert führte er auf, was Czaja gesagt hatte und notierte sogar: "Czaja (dunkelblauer Anzug, gedeckter Schlips, weißes Hemd) ..."


...und weil sie es alle nicht gebacken bekommen, machen sie es sich so einfach wie möglich: "Dürfen es etwas weniger sein?" Dieses Wunschdenken, diese Traumtänzerei ist mit normalem Verstand nicht mehr zu fassen. Die CDU fantasiert sich die Lage zurecht. Aber so ist Politik eben. Wenn wir die Sachfrage nicht lösen können, lösen wir das Problem eben "politisch". Herr Henkel -> Haben Sie vielleicht gemerkt, dass Sie sich damit GEGEN die Merkellinie positioniert haben? Oder glauiben Sie damit der Mehrheit der Berliner Bürgerinnen und Bürger nach dem Mund zu reden? Ich bin davon nicht wirklich überzeugt!  Ausserdem: Wollen Sie mit Ihren Äusserungen gar den Königsteiner Schlüssel in Frage stellen? Die Flüchtlinge alle in der Spree versenken? Oder sie nach Mallorca ausfliegen? Wie Sie die sinnlosen Forderungen realisieren wollen, das haben Sie in Ihrem Beitrga leider nicht vorgestellt. Damit bleibt Ihre Rede, was diese, dem Grunde nach, eigentlich ist: führungsloses, inhaltsleeres Geschwätz!


http://www.morgenpost.de/berlin/article206733113/CDU-Berlin-fordert-Weniger-Fluechtlinge-aufnehmen.html

Donnerstag, 12. November 2015

...regelmässig weitere Ankünfte... Olympiapark ist weiterhin Flüchtlingsdrehscheibe


Der Menschenstrom aus dem Süden reisst nicht ab. Jeden Tag kommen fortwährend neue Züge in Berlin an. Die Notunterkunft im Olympiapark "schlägt mehrere Hundert Menschen täglich um". Ein in der Nachkriegsgeschichte Berlins bisher nie dagewesenes Ereignis..

Freitag, 23. Oktober 2015

Weltpresse zu Gast im Olympiapark - int. PK, Fr., 23.10.2015 - 11:00 Uhr - Ende ca 14:00 Uhr

VAP (Verein der ausländischen Presse in Deutschland) - Mitglieder prägen auch im 21. Jahrhundert weitgehend das Bild mit, das sich das Ausland von Deutschland macht. Insofern war dies kein bedeutungsloser Termin gestern. 
Alle wurden sie zur Pressekonferenz eingeladen - und die Vertreter der Weltpresse zeigten extremes Interesse und erschienen pünktlich. Der Medienauftrieb war enorm. Sie kamen in Scharen - mit jeder Menge Technik. Wer? Medienvertreter aus über 30 Ländern. Ausdrücklich nicht aus Deutschland.
Der völlig unabhängige Betreiber, die ALBATROS gGMbH, informierte die anwesenden Profis ungeschminkt über die Lage, wie sie sich aktuell vor Ort darstellt -  in der improvisierten Speisenausgabe. Nichts wurde dort gestellt,  nichts beschönigt, nichts verharmlost. In die beiden Hallen durften sie verständlicher Weise nicht direkt, aus Gründen des Respekts vor den Flüchtlingen. Nur zu Interviewzwecken und das auch nur mit ausrücklicher,  vorheriger Erlaubnis der Interviewten.
Und: es wurden eine Menge Interviews gegeben und Videomaterial gedreht. Auch der medicalPoint stand sehr im Mittelpunkt des journalistischen Interesses. Natürlich war, wie zu erwarten, das Kinder Untersuchungszimmer der meist fotografierte Raum.
- Auch hier gab es eine Menge Interviews. - Globales Presseecho wird erwartet.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Berlin 2015: "Ihr Völker der Welt, schaut auf diese Stadt!"

Er ruft es aus seinem Grab!


So genannter "Zustand nach Czaja/Allert"

..http://www.tagesspiegel.de/berlin/korruptionsvorwuerfe-um-fluechtlingsheime-in-berlin-sozialsenator-mario-czaja-degradiert-lageso-chef-franz-allert/11931462.html

darin: "Die Affäre um das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat personelle Konsequenzen. Lageso-Präsident Franz Allert ist nicht mehr für die Flüchtlingsunterbringung zuständig. Er bleibt zwar an der Amtsspitze, die Suche nach Asylbewerberheimen aber übernehmen von Sozialsenator Mario Czaja (CDU) ausgewählte Fachleute. Er reagierte damit am Donnerstag auf den Bericht externer Wirtschaftsprüfer."  und ferner: " „Wenn Allert ein Amt leiten kann, muss er nicht degradiert werden. Wenn er kein Amt leiten kann, hätte er nicht bleiben dürfen.“

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Eine logistische Meisterleistung: >4.500 Menschen in 4 Wochen

Die Zahlen sind wirklich enorm. Vor 4 Wochen hätte das so kaum jemand für möglich gehalten. -  Nicht nur die Zahlen, sondern auch die erbrachten Leistungen der eingesetzten ehrenamtlichen Kräfte. Gestern abend gab es ein erweitertes Ehrenamtler - Treffen, zusammen mit der Betreiberin, der Albatros gGmbH, in einer gemeindlichen Einrichtung, nebenan, also "um die Ecke".
In diesen, etwas ruhigeren, Momenten wurden die Dimensionen der bisher bewältigten Aufgaben mehr als überdeutlich. Denn: Wie die Betreiberin mitteilte, wurden bis gestern, nach den vorläufigen internen Auswertungen, mehr als 4.500 Schutzbedürftige, also in dem wirklich kurzen Zeitraum von nur 4 Wochen, durch die Notunterkunft (NUK) Olympiapark der Albatros gGmbH "geschleust". - Eine wirklich beeindruckende Zahl!
"Die Leber wächst mit ihren Aufgaben!", so spricht bekanntlich Schnodderschnautze am Stammtisch. Die ALBATROS gGmbH wachse ebenfalls mit ihren Aufgaben. Diese Stammtischanleihe, so könnte man meinen, haben die Behörden genommen und beginnen langsam aber sicher, angesichts der Rahmenbedingungen, das bisher gut funktionierende System immer weiter, bis an die Grenze seiner Möglichkeiten auszudehnen und zu fordern.
Deswegen werden Leute eingestellt und eingestellt. Eigene Kerngrundsätze wird die Betreiberin deswegen allerdings sicher nicht über Bord werfen. Das wurde den Versammelten ebenfalls sehr klar gemacht. Und das finde ich gut so. - Dazu gehört u.a. die Aushängeschildfunktion, die der Olympiapark bisher wahrgenommen hat, denn es ist für die allermeisten Schutzbedürftigen der erste längere Kontakt mit dem heutigen "Deutschland". Dazu gehören u.a. die gelebten -und vorgelebten- Demokratiemerkmale wie  Gleichheit, Toleranz, Gewaltfreiheit - die durch eine zero-tolerance-Strategie der Gewalt gegenüber, konsequent vorgelebt und umgesetzt wird -, Korruptionsfreiheit, Herrschaft des Rechts und nicht zuletzt auch die sich aus diesen Werten ergebende Freundlichkeit im Umgang - das heisst jedoch keineswegs, dass es keinen Stress geben darf. Das tut es auch nicht, keine Sorge!
Zu eben jenen Werten gehört gewiss auch eine menschenwürdige medizinische Basisversorgung der "non-exitents". Es wurde -rückblickend- schon Einiges erreicht. Sich darauf auszuruhen ist aber nicht zulässig. Eine Basisversorgung mit ärztlichem Dienst und Medikamenten, eine Art Grundkommunikation, sowie Basisablauf- und Organisationsstrukturen haben sich in diesen 4 Wochen ausgebildet. - An der Aufrechterhaltung der "Durchhaltefähigkeit" muss jedoch noch weiter gearbeitet werden. Leider steht die medizinische Versorgung nicht auf  den ersten TOPs in  der aktuellen Agenda der Planungsstäbe. Das muss deutlich verändert werden. Daran wird -allerdings ohne Garantie auf Erfolg- gearbeitet. Vorgezeichnete Wege, ebenso wie eine Erfolgsautomatik hierfür gibt es jedoch bekanntlich leider nicht.

update: Die beiden Präsidenten der Berliner Zahnärzte/und Ärztelammer haben - gemeinsam (sic!)- , wie ich soeben erfahre, einen Dringlichkeitstermin beim zuständigen Berliner Senator anberaumt, um sich genau jener letztgenannten Angelegenheit zu widmen. Ganz herzlichen Dank von hier aus! Das tut auch, ehrlich gesagt, bitter Not!

Freitag, 2. Oktober 2015

Internet für Asylsuchende: Warum dieses wichtige Werkzeug der Selbstbestimmung meist verwehrt bleibt

Hinweis: Dies gilt ausdrücklich NICHT für die Betreiberin der Notunterkunft  im Olympiapark, die ALBATROS gGMBH, die sich seit dem ersten Tag kümmert!!
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1:1 Textübernahme von:
https://netzpolitik.org/2015/internet-fuer-asylsuchende-warum-dieses-wichtige-werkzeug-der-selbstbestimmung-meist-verwehrt-bleibt/

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Abgeschnitten von Informationen, wenn sie am Nötigsten wären. In einem fremden Land, mit einem fremden unübersichtlichen Bürokratieapparat. Mit unverständlichen, länglichen Formularen, in einer Sprache, die du nicht beherrschst. Getrennt von denen, die dir wichtig sind. Ohne Möglichkeit, aus der Ferne Kontakt aufzunehmen. So sieht nur ein kleiner Ausschnitt aus der miserablen Situation von hunderttausenden Geflüchteten aus, die in Deutschlands Erstaufnahme- und „Übergangs“heimen auf Asyl hoffen. Unser Bewusstsein für die Informationssituation der Asylsuchenden ist klein, ihre Welt uns fremd. Wir können uns kaum mehr vorstellen, wie es ist, ohne Informationszugang unseren Alltag zu bestreiten.
Wir haben recherchiert, Landesregierungen und Parteien angefragt und mit Freiwilligen in Flüchtlingsinitiativen gesprochen, um die Situation zu verstehen. Was uns vor allem aufgefallen ist: wie unterschiedlich die Lage ist. Wie sehr es davon abhängt, dass ein Geflüchteter „Glück hat“ und in ein Wohnheim kommt, in dem es vielleicht eine angemessene Infrastruktur gibt. Doch dabei darf es eigentlich nicht sein, dass das Recht auf den Zugang zu Bildung und Informationen so beliebig gehandhabt wird.

Keine einheitliche Lage, kein Überblick

In manchen Landtagen wie Nordrhein-Westfalen und Thüringen wurde das Thema Informationszugang für Geflüchtete bereits behandelt, anderswo wurde sich mit dem Thema bisher nie auseinandergesetzt. Oftmals gibt es nicht einmal einen Überblick über die Situation im Land. Aus Baden-Württemberg bekamen wir die Antwort:
Die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen wird vom jeweiligen Landkreis individuell gehandhabt. Hierbei verfügen kreisfreie Städte und Gemeinden über eine gewisse Autonomie in der Ausgestaltung der Unterbringungsformen und Betreuung. Es gibt kein Gesetz und keine Verordnung, die Flüchtlingen Zugang zum Internet garantiert. Es ist also den Städten und Gemeinden überlassen bzw. den jeweiligen Unterstützer_innenkreisen, Flüchtlingen einen Zugang zum Internet zu ermöglichen.
Ob und wie das passiert, kann zentral kaum überblickt werden. Auf eine Kleine Anfrage, die der Grünen-Abgeordnete Hikmat Al-Sabty kürzlich stellte, konnte das Land Mecklenburg-Vorpommern nicht vollständig antworten, da manche Landkreise „der Anfrage nicht zugearbeitet“ haben. Ähnlich sieht es auch in anderen Bundesländern aus. Wo wir Informationen bekamen, zeichnete sich eine Quote von etwa 15 Prozent der Unterkünfte mit Internetzugangsmöglichkeit ab.

Alternativstrukturen bauen sich auf

Wie kann man dem Problem begegnen? An manchen Orten bilden sich Alternativstrukturen, wo Kreise und Städte bei der Bereitstellung eines Internetzugangs versagen. Ein Beispiel dafür ist der Verein Refugees Emancipation e. V. – aus der Selbstbeschreibung:
„Refugees Emancipation“ ist ein selbstorganisiertes Flüchtlingsprojekt. Es setzt sich dafür ein, dass Asylsuchenden sowohl fachlich als auch strukturell Zugang zu Computern und dem Internet ermöglicht wird, damit die Lebensqualität verbessert und Isolationsmechanismen ausgehebelt werden.
Refugees Emancipation baute und baut in mittlerweile über acht Flüchtlingsheimen in Berlin und Brandenburg Internetcafés auf und unterstützt die Nutzer bei Computerproblemen. Chu Eben lebt seit über 15 Jahren in Deutschland und ist einer der Initiatoren des Vereins. Er erzählt uns, wie alles begonnen hat: Als er nach Deutschland kam und Asyl beantragte, gab es keine Möglichkeiten, sich zu informieren. Fahrtkosten zu Internetcafés und die Gebühren konnten sich Chu und andere Geflüchtete nicht leisten. Aber Chu nahm Kontakt zu Lotec auf, die in Berlin einen Infoladen betrieben, in dem auch Computerkurse angeboten wurden. Fünf Asylsuchende besuchten von da an jede Woche einen Workshop, in dem sie die Grundlagen der Computer- und Internetnutzung lernten.
Dieses Wissen haben sie weitergegeben und andere ermutigt, das Gleiche zu tun. Das erste Internetcafé wurde gegründet. Dabei halfen auch Studenten. „Ich habe schon früh Kontakt mit den Studierenden aufgenommen und aufrecht erhalten“, sagt Chu. Sie halfen mit Kursen, aber auch mit Spenden. Sie haben alte Computer in Schuss gebracht und Linux installiert. „Mit Windows gab es nur Probleme, die Rechner waren ständig virenverseucht“, erinnert er sich. Der größte Teil der Arbeit wird heute von denen gemacht, die selbst Geflüchtete sind. Dafür gehen Chu und seine Mitstreiter in die Heime und versuchen, Freiwillige – Multiplikatoren nennt er sie – zu finden und sie mit dem nötigen Know-How auszustatten. Einer dieser Freiwilligen ist David Achuo.
Eines der Internetcafes von Refugees Emancipation
Eines der Internetcafés von Refugees Emancipation

Jahrelange Freiwilligenarbeit

Wir haben David in den Interneträumen des Flüchtlingsheims Marienfelde besucht. David ist ein sympathischer, aufgeschlossener Mann aus Kamerun, er kam vor etwa fünf Jahren nach Deutschland, nachdem er während der kamerunischen Wahlen 2011 brutal misshandelt wurde, da er gegen die Wahlfälschung protestierte. Er hat Network Engineering an der NIIT-Universität Ghana studiert.
Jetzt betreut David Tag für Tag von 16 bis 22 Uhr das Internetcafé in Marienfelde, in der restlichen Zeit repariert er die Computer der Heimbewohner und des Cafes, putzt die Räume und kümmert sich darum, neue Hardwarespenden aufzutreiben, um die Lage zu verbessern. Gerade ist in Marienfelde auch ein Computerraum für Kinder in Planung, der diesen Monat öffnen soll. Dann muss sich David auch darum kümmern, „denn die Kinder brauchen immer Hilfe und Betreuung“, erzählte er uns. Bisher muss er sie immer wegschicken, denn die „Erwachsenen sind schnell genervt, wenn die Kinder Spiele im Internet spielen und dabei laut sind“. Dabei brauchen sie die Computer, auch für die Schule, und werden „sehr, sehr froh“ sein, wenn der Raum endlich fertig ist. Auch während wir mit David reden, rennen zwei aufgeregte Kinder in den Raum und fragen, ob sie schon die Computer nutzen dürften. David muss sie vertrösten.

Internet hilft, die Zeit zu überbrücken

Ein großes Problem ist das Nichtstun. Die etwa 350 Kinder in Marienfelde müssen jeden Tag um 15 Uhr im Heim zurück sein, dann gäbe es nicht mehr viel zu tun. Die Asylbewerber haben nichts zu tun, sagt David. Arbeiten dürfen sie nicht, ihre Residenzpflicht bindet sie, und für andere Ablenkungen haben sie kein Geld. Er hofft, dass ein Computerzugang ein wenig Abhilfe verschafft, wenn es schon kaum andere Möglichkeiten gibt.
Aber es ist oft schwierig, die Bewohner zu animieren, auch wenn es ihnen an Zeit theoretisch nicht mangelt. „Die meisten haben nur ihr Asylverfahren im Kopf. Alles dreht sich darum, ob sie hierbleiben können oder nicht, da ist es schwierig, stabile Strukturen aufzubauen“, meint Chu. Seine Vision ist mehr als nur Internetzugang für alle. „Es geht nicht um Internet, es geht um Selbstbestimmung.“
Wie soll man sich im deutschen Bürokratie-Apparat zurechtfinden? Ohne Recherchemöglichkeiten? CC BY 2.0 via flickr/manoftaste
Wie soll man sich im deutschen Bürokratie-Apparat zurechtfinden? Ohne Recherchemöglichkeiten? CC BY 2.0 via flickr/manoftaste

Geflüchtete müssen sich informieren und kommunizieren können

Die Erwachsenen nutzen die Rechner hauptsächlich dafür, mit ihren Verwandten zu kommunizieren und zu recherchieren. Oft müssen sie zu Ämtern und brauchen die Möglichkeit, deren Adresse ausfindig zu machen. Oder sie müssen Dokumente in ihre Muttersprache übersetzen, um sie zu verstehen. Manche suchen auch nach Deutschkursen und Lernmaterial.
Klar ist, dass die zwei beziehungsweise bald drei Räume in Marienfelde mit ihren je etwa acht bis zehn Plätzen viel zu wenig für die ca. 700 Bewohner des Heims in Marienfelde sind. Dass alle auf dem Heimgelände W-LAN-Empfang hätten, würde sich David wünschen. Dann könnten sie auch ihre eigenen Rechner nutzen, unabhängig von den Öffnungszeiten. Bisher gibt es jedoch bloß einen kleinen Plaste-Router mit W-LAN-Antenne. Empfang hat man dann auf dem Hof, der sich vor den Interneträumen befindet und vielleicht noch in den gegenüberliegenden Zimmern. Dahinter ist Schluss. Während der Öffnungszeiten wird das W-LAN ausgeschaltet. Chu ist der Meinung, dass es nichts bringt, die Geflüchteten „mit Internet zu bewerfen und dann alleine zu lassen“. Das führt zu noch mehr Isolation und hilft nicht dabei, Kommunikation zu fördern.

Der Traum von einer politischen Plattform

Sein Traum ist eine Plattform, auf der die Asylsuchenden ihre Geschichte erzählen können, auf der sie von der Situation in den Flüchtlingsheimen berichten und sich vernetzen können. „Viele der Geflüchteten waren in ihrer Heimat politisch sehr aktiv.“ Das fortzusetzen, um gemeinsam für eine Verbesserung der Situation in Deutschland zu kämpfen, wäre schön.
Aber auch wenn es noch ein weiter Weg bis dahin ist, haben die Internetcafés schon jetzt den positiven Effekt, die „verschiedenen Nationen mal zu mischen“, berichtet David. In Marienfelde wohnen Menschen aus über zehn Ländern. Auseinandersetzungen sind nicht selten, im August 2014 gab es Streits, die in eskalierter Gewalt zwischen tschetschenischen und syrischen Asylsuchenden endeten und in den Medien prominent vertreten waren. Lernen sie sich auch persönlich kennen, werden solche Zwischenfälle seltener, habe die Erfahrung gezeigt. Es geht darum, Isolation zu durchbrechen. Chu hat das Gefühl, dass diese Isolation systematisch ist. Das Gefühl drängt sich auf, dass man am liebsten die Geflüchteten dazu bringen würde, von selbst wieder aus Deutschland verschwinden, indem man sie von der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft fernhält.

Ausrede I: Fast jeder Asylbewerber hat ein Smartphone

Vermehrt wird von den Ländern darauf verwiesen, dass die meisten Asylbewerber sich „mobiler Lösungen bedienen“ und sich damit „selbstständig Zugang zum Internet verschaffen“. 34,54 Euro im Monat für Nachrichtenübermittlung sind für einen alleinstehenden, erwachsenen Asylbewerber vorgesehen. Davon sollen sich die Geflüchteten selbst einen Internetzugang organisieren – inklusive Telefongebühren und Briefversand. Das sagt das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), doch in der Realität kann sich kaum ein Geflüchteter einen Internetzugang leisten. Die Hansestadt Rostock zählt uns Kosten für Datenvolumen auf (wer den Anbieter für derartige Konditionen findet, darf sich gerne melden):
1 GB = 1 EUR, 5 GB = 3,50 EUR, 10 GB = 7 EUR
Solche Prepaid-Lösungen seien besonders der Weg für Asylsuchende, die in einzelnen Wohnungen leben und somit keinerlei Einrichtungsinfrastruktur zur Verfügung haben. Wir fragen David, was er davon hält. Ja, viele hätten zwar eigene Telefone, sagt er, aber ein Datenvertrag ist teuer. Und 20 Euro für eine Datenflatrate könne sich nunmal kaum einer leisten, wenn es an allen anderen Ecken fehlt. Und hat man ein Datenvolumen, ist es schnell aufgebracht und das Internet wird quälend langsam. Und Dokumente erstellen geht nunmal auch nicht wirklich ohne „richtigen Computer“.
Was bei dem Verweis auf das persönliche Smartphone noch ignoriert wird: Ankommenden Geflüchteten wird an der Grenze oftmals von der Bundespolizei oder später in den Heimen das Handy abgenommen. Die Kosten für einen Ersatz aufzubringen, ist in der Situation der Asylbewerber vollständig utopisch.
Ist Internet bei McDonalds eine Alternative? Srsly? - via removethelabels.com
Ist Internet bei McDonalds eine Alternative? Srsly? – via removethelabels.com

Ausrede II: Man kann einfach öffentliche Zugänge nutzen

Zusätzlich zu der eigenen Versorgung beruft man sich häufig auf öffentliche und kostenlose Zugänge – beispielsweise von Bibliotheken – in Laufnähe der Einrichtungen. In der Landesaufnahmestelle Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis Thüringen verweist man sogar auf die „kostenlose Internetnutzung bei Mc Donald’s (eine Stunde)“. Gibt es keine kostenlosen Möglichkeiten, seien Internetcafés und Call-Shops die nächste Wahl.
Selbst Internetcafés in vier und neun Kilometern Entfernung werden als Zugangsmöglichkeit deklariert. Dass die Betroffenen sich in der Regel nicht einmal eine Busfahrtkarte leisten können, um dorthin zu gelangen, wird ausgeblendet. Vor allem Geflüchtete in ländlichen Regionen haben oftmals einfach Pech gehabt. In kleinen Städten und Dörfern gibt es nunmal meist keine öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken und Stadtteilzentren. In manchen davon nicht einmal Internetcafés, denn deren Anzahl ist stark rückläufig – immerhin hat doch jeder einen Internetanschluss zu Hause, so der Eindruck.
CC BY 2.0 via flickr/pabak
CC BY 2.0 via flickr/pabak

Ausrede III: Rechtliche Bedenken

Oft verstecken sich die Regierungen auch hinter dem Haftungsargument, die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern etwa schreibt:
Die Landesregierung fördert Internetzugänge in Asylbewerberunterkünften nicht, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkünfte kostenpflichtige Internetseiten nutzen würden. Eine dauerhaft wirksame inhaltliche Beschränkung der Zugänge ist nicht möglich, so dass unkontrolliert Kosten entstehen könnten.
Kostenpflichtige Webseiten? Vermutlich sind Dialer gemeint, denn anderweitig kostenpflichtige Inhalte – Stichwort Premiumabo – wären ja zumindest mit der Eingabe von Nutzerdaten verbunden und die Unterkunft damit nicht verantwortlich. Aber Dialer, die sich über eine teurere Telefonnummer in das Internet einwählen, sind seit DSL-Zeiten praktisch tot und damit kein Argument, Internetzugänge nicht zu unterstützen.
Dass Haftungsfragen als Ausrede herangezogen werden, ist auch in Stuttgart der Fall: „Wir tragen die Verantwortung dafür, dass über das WLAN nur hasenreine Inhalte abgerufen werden.“ Aus Bayern bekommen wir erzählt, das Innenministerium habe Angst, dass die Asylsuchenden Schleuser für Familiennachzügler kontaktieren würden.
Ob es in Marienfelde jemals Probleme mit Haftungsfragen aufgrund von Urheberrechtsverstößen und Vertragsabschlüssen oder andere rechtliche Schwierigkeiten gab, wollen wir von David wissen, ob jemals „unkontrollierte Kosten“ entstanden seien. Das habe er in der ganzen Zeit, immerhin schon drei Jahre in Marienfelde, noch nie erlebt, so seine prompte Antwort. Die Nutzer wüssten, was sie dürfen oder nicht und hielten sich daran. Auch Chu erinnert sich nur an eine Abmahnung in den letzten 15 Jahren. Diese sei letztlich fallengelassen worden. Rechtliche und finanzielle Konsequenzen gab es also nie. Gäbe es endlich eine ordentliche Abschaffung der Störerhaftung, könnten sich die Landesregierungen nicht mehr hinter derartigen Scheinausflüchten verstecken.

Internetzugang von Heimen überhaupt nicht erwünscht?

Die Verantwortung für die Internetnutzung fällt schon jetzt für die Heime komplett weg, wenn Refugees Emancipation die Internetplätze betreut. „Wir bekommen nur die Räume zur Verfügung gestellt, für das, was im Internetcafé geschieht, ist ausschließlich der Verein verantwortlich.“ Es gibt für jedes Café einen Vertrag mit dem Heim, in dem alles schriftlich festgehalten ist – größtmögliche Unabhängigkeit und kein Risiko für die Heimbetreiber folgen daraus. Und trotzdem haben viele Heime die Initiative von Chu und seinen Mitstreitern abgelehnt und sogar nachträglich Cafés wieder geschlossen. Warum ist das so? Chu vermutet, die Heimleitungen hätten Angst davor, dass die Bewohner sich organisieren, Widerstand formen und mehr an über desolate Situation in den Heimen an die Öffentlichkeit kommt. Die Asylsuchenden sollen kleingehalten werden, lethargisch und – ein Wort, dass in unserem Gespräch sehr oft fällt – isoliert.
Auch deshalb sei es so wichtig, dass die Internetcafés unabhängig und selbstorganisiert bleiben, denn die Skepsis gegen die Heimleitungen ist groß, nicht zu Unrecht. Erst wenn die Bewohner verstanden haben, dass das Projekt von Geflüchteten für Geflüchtete organisiert wird und sie selbst bestimmen können, was passiert, beginnen sie, die Räume auch zu nutzen. Chu erinnert sich an ein Heim, dessen Namen er nicht nennen will, in dem Refugees Emancipation einen Internetraum einrichten wollte. Die Heimleitung war misstrauisch und wollte nur unter der Bedingung einwilligen, Einblick in alle versendeten Daten nehmen zu können, inklusive E-Mails. Dass es dazu nie kam, muss nicht extra erklärt werden.
All diese Geschichten stehen im Widerspruch zur Außenwahrnehmung, die vermittelt werden soll. Aus dem Büro der Integrationsbeauftragten von Brandenburg bekommen wir beispielsweise die Auskunft:
Der Verein Refugees Emancipation e. V. ist dabei besonders engagiert und wird auch von Landesseite unterstützt.
Wie sieht diese Unterstützung aus, worin besteht sie? Als wir das Chu fragen, lacht er kurz auf. Seit letztem Jahr bezahlt das Land die Miete für einen kleinen Büroraum in Potsdam. Der Löwenanteil kommt von anderen Spendern, vor allem von Studenten aus Berlin und Postdam. Das Land schmückt sich mit fremden Federn.
refugees

Was wünschen sich die Geflüchteten selbst?

Chus Traum, das wurde an vielen Stellen klar, ist eine politische Plattform, die Selbstbestimmung der Asylsuchenden fördert und ihnen die Möglichkeit gibt, sich zu vernetzen und ihre Geschichten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
David wünscht sich ein kleines Gehalt für all die Freiwilligen, die Tag für Tag ihre Zeit in den Internetcafés verbringen und helfen. Als Anerkennung und Zeichen, dass ihre Tätigkeit geschätzt wird. Mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Situation der Menschen und die Hilfe, die sie dringend brauchen. Und dann etwas ganz Persönliches: David ist seit beinahe fünf Jahren in Deutschland. Er begann seine Reise in der Zentralen Erstaufnahmestelle Eisenhüttenstadt und kam dann über Neuruppin nach Marienfelde. Drei Jahre wohnt er jetzt in der Unterkunft, die sich selbst als „Übergangswohnheim“ bezeichnet. Ein Ende ist nicht in Sicht – sein Status ungeklärt. David wünscht sich nichts mehr als dass sein Asylverfahren endlich vorangeht.

 

Anleihen bei der Wehrmacht? Wiedereinführung einer Art von Feldhilfsärzten/Unterärzten

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/061/1806185.pdf 
siehe dort §90ff

Im 1. Welkrieg hiessen sie: Feldhilfsarzt und waren Subalternoffizier.

Im 2.Weltkrieg nannte man sie dann "Unterarzt bzw. Feldunterarzt" 
 ... nur mal so, zur Erinnerung:
und im Cyberwar heute nennt man sie wieder anders.
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Der Unterarzt war im Rang eines Oberfähnrichs, trug jedoch eine Offiziersuniform mit Offizierskragenspiegeln und den Schulterklappen eines Oberfähnrichs (jedoch ohne die doppelte Unteroffiziertresse des Oberfähnrichs als OA im Truppendienst!) mit dem Äskulapstab zwischen den beiden Sternen, sowie die Schirmmütze der Offiziere mit Silberkordel und deren braunes Koppelzeug. Er war jedoch noch kein Offizier bzw. Sanitätsoffizier. Der Unterarzt hatte entweder als fortgeschrittener Medizinstudent an der Militärärztlichen Akademie bereits einen OA-Lehrgang bestanden oder, üblicherweise, das Staatsexamen in der Humanmedizin abgelegt, war also approbiert, und diente in einer zweimonatigen Vorbereitungsphase im Truppensanitätsdienst oder in der Sanitätstruppe, bevor er zum Sanitätsoffizier (Assistenzarzt) befördert wurde. 

Zudem gab es seit dem 25.07.1940 auch noch den Feldunterarzt mit Uniform und Schulterklappen des Oberfähnrichs (ebenfalls ohne die doppelte Unteroffiziertresse des Oberfähnrichs im Truppendienst) und einem gotischen "A" zwischen den beiden Sternen (das "A" stand für Militärärztliche Akademie).

Der Feldunterarzt war OA im Sanitätsdienst, der bereits das Erste medizinische Staatsexamen an der Militärärztlichen Akademie bestanden hatte und zur weiteren Ausbildung im Truppensanitätsdienst oder in der Sanitätstruppe diente, bevor er zur Weiterführung des Medizinstudiums wieder an die Militärärztliche Akademie zurückkehrte.

 http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/061/1806185.pdf

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Eine Visite der etwas anderen Art.....

Visitare heisst ja "besuchen" und Visiten im Bereich der Maximalversorgung sind bekanntlich ebenfalls ein Ritual der besonderen Art, insbesondere, wenn diese in einer 1710 in Berlin gegründeten Einrichtung in der Hauptstadt statt finden. Da denkt man unwillkürlich an "Der Mensch und die Graugans". :)

Gestern nachmittag war das anders. Er kam. Und das ohne jeglichen Hofstaat, ohne Tross, ohne Presse, ohne TamTam. Nicht ganz  incognito, jedoch völlig bescheiden und unauffällig. Es war ein Besuch der Barmherzigkeit. Er informierte sich hier umfassend, lies sich von mir in die Lage einweisen, überbrachte all seinen derzeit aktiven Leuten  "herzliche Grüße im Namen des Vorstands" und dankte für deren Einsatz. Auch allen anderen zufällig anwesenden Helferinnen und Helfern, welche sich hier unermüdlich in vielfältiger Weise engagieren. Er war angenehm im Umgang und sich der Dimensionen des Problems ganz sicher wohl bewusst. Notwendige Unterstützungsleistungen wurden abgefragt und angeboten. Ganz herzlichen Dank, lieber Herr Prof. Dr. Einhäupl für die ideelle und in gleicher Weise ebenso praktische Stärkung des Rückgrats aller eingesetzten Kräfte. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut - alle anderen auch.

Und praktische Hilfe wurde ebenfalls geleistet. Wir können nun die mobile Erreichbarkeit des medicalPoints sicher stellen und durch eine großzügige IT-Überlassung sind wir nun für das Kommende gewappnet. An der Durchhaltefähigkeit arbeiten wir und optimieren die OrgaStrukturen - und das nahezu täglich. 

Ein guter Tag. Nicht zuletzt und in aller erster Linie für alle jene vielen (eher rechtlosen) Schutz Suchenden in dieser Transitionsphase.

Mittwoch, 30. September 2015

der "grüne Schein"... der hier allerdings doch eher trügt...

Manchmal trügt der Schein. So beispielsweise für die Personengruppe, die in der Notunterkunft Olympiapark aufhältig ist und laufend wechselt. Mittlerweile waren es bereits mehr als 4.500 Menschen. Weitere amtliche Infos dort:
hier: Medizinische Versorgung von Asylsuchenden, die noch nicht in einer Erstaufnahmestelle registriert sind und noch keinen Grünen Schein besitzen.
darin, u.a. das:
"Abrechnung noch nicht registrierter Asylbewerber ohne Grünen Schein - Aufgrund der enormen Zugangszahlen in Berlin verzögert sich in einigen [Anm.: welch euphemistischer Sprech, völlig an der aktuellen Realität vorbei] Fällen die Registrierung der Asylsuchenden und damit auch die Ausgabe der "Grünen Scheine". Sollte ein Patient ohne diesen Behandlungsschein bei Ihnen vorstellig werden, bittet das LaGeSo darum, sich in akuten dringend den Einzelfällen direkt an den Sozialdienst des Landesamtes für Gesundheit und Soziales zu wenden [Kontaktdaten werden, sicher nicht ganz ohne Grund, hier wohlweislich verschwiegen], um einen personenbezogenen Krankenschein zu erhalten. Eine ärztliche Behandlung ohne Krankenschein sollte vermieden werden. Hinsichtlich in der Vergangenheit erbrachter ärztlicher Leistungen ohne Krankenschein sowie in Einzelfällen auch entsprechender künftiger Fälle kann die Rechnung über den einfachen GOÄ- Satz (!!) direkt beim LaGeSo –II A  3000 – eingereicht werden."


Impfbestrebungen

"Die KassenärztlicheVereinigung Berlin plant, in Kürze mit dem Landesamt für Gesundheit undSoziales (LAGeSo) eine Vereinbarungzum Betrieb einer Zentralen Impfstelle für Asylsuchende am LAGeSo auf dem Gelände des GSZ Moabit zu schließen.Gesucht werden Ärztinnen und Ärzte, die sich bereit erklären, nach Dienstplan Impfungen durchzuführen. Wie bei anderen Diensten ist eine KV-Zulassung dafür nicht zwingend notwendig. Bitte schicken Sie bei Interesse eine E-Mail mit dem Betreff „Impfstelle“ an dieE-Mail-Adressekvbe@kvberlin.de. DieVergütung erfolgt nach den üblichen Bedingungen für die Behandlung von Flüchtlingen, also extrabudgetär."

Samstag, 26. September 2015

Nichts ändert sich schneller als "Die Lage"

Heute haben wir wieder ca 375 Menschen im #Olympiapark aufgenommen. Und soeben ereilt uns eine neue Twitter-Botschaft:

Freitag, 25. September 2015

WICHTIG! Warnung vor KNOLLENBLÄTTERPILZ!

Liebe Kollegin,
lieber Kollege,
liebe Helferinnen und Helfer,

zunächst mutet eine solche Warnung für Einheimische eher befremdlich an. Kaufen wir doch unsere Edelchampignons im Ladengeschäft. Nur versierte Pilzesucher wagen sich in die Wälder.
Wichtig zu wissen: Die Pilzsaison beginnt!

Hier sieht das etwas anders aus, denn, bei Lichte betrachtet, ist die Gefahr absolut real. Wie die Medien berichten, zB hier: http://www.derwesten.de/panorama/erneut-stirbt-ein-zuwanderer-an-einem-knollenblaetterpilz-id11120398.html, stellt der Knollenblätterpilz eine reale Gefahr für die geflüchteten Menschen dar.
So starb anfang der Woche ein 16-Jähriger Flüchtling aus Syrien, am Mittwoch vermeldete das Uniklinikum in Münster den Tod eines 44 Jahre alten Mannes, der aus Rumänien stammt. In und um Hannover erkrankten zuletzt mehr als 30 Menschen nach dem unbedarften Verzehr der Giftpilze - ausnahmslos Flüchtlinge und Asylsuchende, wie die dortige Medizinische Hochschule mitteilte.

Wir wurden daher von amtlicher Stelle dringend gebeten, die Bewohner im Olympiapark, an prominenter Stelle über die Gefahren zu informieren. Das haben wir unverzüglich getan und daher Warnplakate in unterschiedlichen Sprachen im Foyer aufgehängt, so daß die Menschen gar nicht umhin können, diese zu lesen:





Diese mehrsprachigen Aufklärungsplakate sollen daher in möglichst vielen Flüchtlingsunterkünften und Schaukästen an Waldparkplätzen aufgehängt werden. Die Medizinische Hochschule Hannover hat sie entworfen und verschickt sie großflächig in ganz Deutschland per Mail.